Ein Marmorkuchen besteht aus Rührteig. Einem Teil des Teiges (ein Drittel bis die Hälfte) wird Kakao zugegeben und die beiden Teige anschließend leicht gemischt, so dass die namensgebende Marmorierung entsteht.
Die Butter mit dem Zucker in einer Rührschüssel schaumig rühren. Vanillinzucker, Zitronenschale, Salz und Eier zugeben und kräftig verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Das Mehl mit dem Backpulver vermischen und unterrühren. Der Teig sollte eine Konsistenz haben, bei der er gerade noch schwer reißend vom Löffel fällt. Eventuell esslöffelweise Milch hinzugeben, bis die Konsistenz erreicht ist
Die Hufeisenform mit Butter einfetten. Dann mit etwa 2/3 des des Teiges füllen.
Zum restlichen Teig das Kakaopulver und noch etwas Milch, sowie die Schokolade zugeben und unterrühren.
Den Teig mit einem Löffel portionsweise auf dem hellen Teig verteilen. Anschließend mit einer Gabel in spiralförmigen Kreisen einmal durch den Teig gehen und das Marmormuster erzeugen.
Den Kuchen auf der mittleren Schiene 55-70 min., bei ca. 180 °C im vorgeheizter Ofen backen.
Kurz abkühlen lassen und dann aus der Form stürzen. Auf Wunsch mit Puderzucker bestäuben.
Marmorkuchen ist ein Rührkuchen aus Rühr- oder Sandmasse. Ein Teil – meist etwa ein Drittel – der Masse wird mit Kakao dunkel gefärbt und schichtweise nur leicht mit der übrigen hellen Masse vermischt, wodurch ein an Marmor erinnerndes Muster entsteht. Er wird meist in einer Napf-, Kranz- oder Kastenform gebacken.
Interessantes über den Marmorkuchen
Kuchen aus mehrfarbiger Masse waren schon im 17. Jahrhundert bekannt, Johann Sigismund Elsholtz schrieb 1690 über sogenannte tortæ versicolores (latein.): „Bunte Torten, als wan ein Theil der Torte mit Kirschen angefüllet roht siehet, ein anders von eingeschlagenen Kreutern grün, das dritte von Milch-Rahm weiß, das vierte von Pflaumen schwärtzlich und so weiter“; ähnliche Beschreibungen erschienen um 1750 in Österreich als „mellierte und schattierte Mandeltorten“ mit fünf oder sechs Farben. 1794 wollte ein Wiener Kochbuch alte Koch- und Zuckerbäckerkunst ins Gedächtnis rufen, wie etwa die „Torte Marmoree“, welche wie eine Marmorsäule gestaltet werden konnte. Für diesen vierfarbigen Kuchen färbte man von vier Teilen der Masse jeweils einen Teil rot mit Tournesol, grün mit Spinat, braun mit Schokolade, und mischte die vier Massen dann so untereinander, dass es einem „coleurten Marmor“ glich. Noch um 1835 lautete eine Empfehlung für eine Torte Marmere, einen Teil der Biskuitmasse mit Spinat grün einzufärben, „damit es recht marmorirt aussieht“.
Frühe Rezepte für Marmorkuchen verwendeten Melasse, braunen Zucker und Gewürze, um die dunkle Masse zu erzeugen, einige enthielten Rosinen und Korinthen. Ein deutsches Kochbuch von 1782 enthält solch eine Vorgängervariante des Marmorkuchens, es heißt dort: „Will man eine marmorirte Torte haben, so nimmt man Bisquit-Tortenteig und Zimmt- oder Brodtortenteig und gießt ihn untereinander“. Backrezepte für marble cake (englisch: Marmorkuchen) wurden in den USA ab 1860 gedruckt. In Chicago war um 1874 ein „cochineal marble cake“ ein mit Karmin rot marmorierter Kuchen. Um 1880 wird dann Schokolade in die dunkle Masse zugegeben, aber nicht um Melasse und Gewürze zu ersetzen.